Inspirierende Vielfalt
Von 44 Einreichungen hat die Jury das Konzept von Andrea Keller mit dem Segeberger Preis ausgezeichnet und fünf weitere Konzepte und Projekte durch eine „lobende Anerkennung“ hervorgehoben. Diese spiegeln die Vielfalt des Kreativen Schreibens in Gruppen und stecken voller inspirierender Ideen und Verfahrensweisen. Daher werden sie als Anregung für die eigene Arbeit hier zur Einsichtnahme bereitgestellt.
In zwei Beschreibungen steht die Biografiearbeit im Mittelpunkt (Andrea Keller, Susanne Barth), auch mit existenziellen, emotionalen und therapeutischen Akzenten. In zwei anderen geht es um Integration und interkulturellen Transfer: Frauen mit Erstsprache Arabisch übersetzen Lyrik ins Deutsche (Dania D’Eramo) und Jugendliche mit ukrainischem Hintergrund versprachlichen Steinfiguren mittelalterlicher Architektur (Gerda Stauner). Die beiden übrigen drehen sich um die Suche von Jugendlichen nach einer eigenen Stimme, im Rahmen eines Wahlfachs am Gymnasium (Ulla Schuh) wie bei Schulverweigerern in einer Strafanstalt (Ronny Ritze).
Wer die Texte liest, betritt einen stimulierenden Tresor für die Leitung von Schreibgruppen und wirkt mit am Ziel multiplikatorischer Effekte des Segeberger Preises über die Preisverleihung hinaus.